von Saßnitz nach Kap Arkona am Pfingstwochenende 2009
Zum vergrößern auf die Bilder klicken, mit der Maus auf die rechte oder linke Seite des vergrößerten Bildes fahren, um vor oder zurück zu blättern, so kannst Du die ganze Gallerie durchblättern.
Natürlich sind wir nicht über`s Wochenende nach San Franciso gefahren, nein dieser 128 m hohe Pylon trägt die neue Verbindung
zwischen der Insel Rügen und dem Festland.
Endlich ergab sich mal wieder ein reines "Vater-Sohn-Wochenende" und eigentlich wollten wir in die Fränkische Schweiz. Jedoch überall
mieses Wetter, nur die Wetterkarte an der Küste zeigte erbarmen. Also nix wie hin. Am Samstag in der Früh (8.00 Uhr) brachen wir in
Cottbus auf und durchfuhren 3 Std. und 15 Min. später den Brückenpfeiler. Danach gestaltete sich die Fahrt nach Saßnitz etwas
zäh, dennoch trafen wir 12:15 dort ein. Fix einen kostenlosen Parkplatz gesucht, ab zum Bäcker noch was essen und schon brachen wir auf.
Immer am Strand sollte es gehen, das Ziel für den ersten Tag war irgendwo zwischen Lohme und Glowe. An dieser herrlichen Steinküste ist
wenig los und es findet sich immer ein Platz zum Übernachten.
Wir hatten nur Schlafsack und Isomatte dabei, dem Wetterbericht vollstens vertrauend. Traumhaftes Wetter, herrliche Wellen und eine Kreideküste
zum Verlieben verschafften uns ständig neue Bilder. Jedoch auch die Erosion nimmt ihren Lauf und so verschwindet immer mehr von dieser Küste.
Auch der Baum auf dem Foto wird diesen Kampf verlieren.
In Lohme haben die Menschen schon für ihre Fehler bezahlt und mussten ein neu errichtetes Haus abreißen, bevor es die Steilküste nach
unter verlässt.
Befestigte Flächen in den Orten geleiten das Nieder-schlagswasser schnell und in großen Mengen zur Steilküste und Hafenanlagen
verändern die Strömung und lassen einzelne Abschnitte schneller unterspülen.
Uns wars egal. Am Hafen in Lohme gabs ein kühles Bierchen am Abend und anschließend suchten wir eine geeignete Übernachtungsstelle.
Treibholz liegt in ausreichenden Mengen herum, Würstchen hatten wir auch und haben so einen atemberaubenden Sonnenuntergang in Richung Kap Arkona
verfolgt.
Johannes hat seinen indianischen Ursprung entdeckt und für den
folgenden Tag schönes Wetter "besorgt". Zugegeben, ein Fläschchen Rotwein hatten wir schon weg ;_).
Eigentlich wollten wir sehr früh starten, doch keiner von uns machte vor 9:00 Uhr ein Auge auf. Unser Tagesziel konnten wir auf der anderen
Seite der Bucht erkennen, dass wir dafür noch 10 Stunden laufen sollten hatten wir nicht auf dem Plan. Die Küste zieht sich Bucht um Bucht
und hinter jeder Landzunge tat sich eine neue Bucht auf. Wir sahen Glowe, dann wieder nicht, an der nächsten Spitze wieder und so setzte sich
die Tour fort. Auf den mittelgroßen Steinen ist es besonders schwierig zu laufen und so erreichten
wir wohl auch kein sehr hohes Tempo, jedoch schnell
schmerzende Füße.
Gegen 13.00 Uhr erreichten wir endlich Glowe, dort gab es frischen Fisch (geräuchert natürlich) und wir konnten unsere leeren Mägen füllen.
Auf dem weiteren Weg nach Juliusruh waren die Naturerlebnisse anderer Art, die Sonne füllte die Strände und ohne Sachen ist ja auch schöner ;-).
Gegen 20:30 Uhr erreichten wir das Ufer des kleinen Fischerdörfchens Vitt.
Ab dort haben wir die Küste verlassen und sind auf der Strasse nach Kap Arkona gelaufen. Zwischendurch jede Menge Kunst, auch zum anfassen und
drauf rumsitzen. Natürlich waren wir die einzigen Menschen und natürlich nahmen wir uns den exklusivsten Schlafplatz
an der nördlichsten Spitze auf Rügen. Wir hatten noch Käse und Schinken dabei und habe so den Abend mit einer herrlichen Rundumsicht
ausklingen lassen. Am Montag hieß es die Rückfahrt nach Saßnitz zu organisieren. Wir hatten Glück und kamen mit 3 verschiedenen
Linienbussen innerhalb einer Stunde am Ausgangspunkt an. So konnten wir den Nachmittag noch nutzen und uns am Hafen rumtreiben. Maischolle mit
Brötchen, geräucherter Aal, endlich einen Kaffee, Genuss pur.
Fazit:
Diese Tour ist ein Traum. Man sollte etwas mehr Zeit je km einplanen, zumindest wenn man den Weg am Strand entlang nimmt. Die Kreidefelsen
zwischendurch lassen den Kaiserstuhl völlig blass aussehen (na ja, was davon noch übrig ist) und es gibt jede Menge Tiere zu beobachten.
An einigen Stellen ist das Ufer fast unbegehbar und man versinkt knöcheltief im Schalmm. Hohes Schuhwerk beugt auf den Steinenstränden
Sprunggelenksverlezungen vor. Ansonsten braucht man nicht viel, wir hatten nach den 3 Tagen die Verwahrlosungsstufe 3 erreicht, also geht noch!