1. Tag 18. Juli 2009 - Cottbus - Salem -Anklam -Salem

Mit 6 Personen und 3 Booten starten wir um 7.00 Uhr in der Früh in Richtung Kummerower See. Im RZ 85 aus den 70iger fahren Johannes mit seinem Kumpel Johnatan, im ersten Prijon Excursion Wiese mit Johanna und im zweiten PE-Kahn Carmen und ich. Eigentlich wollten wir am Malchiner See starten und am Samstag noch "was machen", jedoch regnete es bereits und es herrschte ein starker Wind. Wir entschließen uns also gleich zum Kummerower See zu fahren und erstmal das Lager aufzuschlagen. Darüber bin ich etwas traurig, weil uns so der Dahmer Kanal fehlt, na ja, was solls -> Demokratie, nicht nur am Berg, auch auf dem Wasser!

Wir steuern also Kummerow an und wollen auf den dortigen Zeltplatz. Dort angekommen staunten wir über die Brandung an dem angelegten Badestrand. Richtige Wellen mit Schaumkämmen landeten dort an. Klar, Westwind und der nicht zu knapp, hier zu beginnen war unmöglich. Das ablandige Ufer musste her, also zurück nach Malchin, dort über die Brücke und mal schauen was es dort für Möglichkeiten gibt. Copyright Dirk Fechner

In Salem erreichen wir ein Hotel, mit Hafen und ein paar Wohnmobile stehen auch rum. Ich rufe die Handynummer des Hafenmeisters an, welche direkt auf einem Schild am Hafeneingang steht und frage ob wir dort bleiben können. Kein Problem sagt er, die Zelte könnt ihr am Volleyballplatz aufbauen, Copyright Dirk Fechner dort ist auch gleich der kleine Badestrand. Ein schöner Ort, wie wir finden, besser als der Zeltplatz auf der anderen Seite. Das "Büro" des Hafenmeisters bietet auch gleich Erfrischungsgetränke vom Fass und ein recht ordentliches Speiseangebot. Bier vom Fass 3,15 EUR, Essen zwischen 5,00 bis 7,50 EUR, Übernachtung 4,00 EUR je Zelt, das Auto kann im Hafen kostenlos, jedoch ungesichert abstellt werden. Erwähnenswert bleibt eine Spezialität Namens "Titanic", welche überdimensioniert genossen, starke Kopfschmerzen am Folgetag garantiert.

Copyright Dirk Fechner Wer es gediegener mag wird im Hotel "Arche Noaha"" auf seine Kosten kommen, Bier 2,80 EUR! und Speisen 6,00 bis 11,00 EUR. Auch die Camper können hier das WC und die Duschen benutzen, an der Rezeption kann gegen einen Obolus von 1,50 EUR je Person die Berechtigung zur Nutzung der Nassräume erworben werden. Wir haben die gastronomische Toilette benutzt und gespart.

Wiese und ich haben dann ein Fahrzeug nach Anklam geschafft. Der dortige Kanuverleih bietet für 2,50 EUR / Tag eine umzäunte und abgeschlossene Anlage an. Da Wiese das bessere Auto hat, war auch klar welches an welchem Ort stehen bleibt... Die Hin- und Rückfahrt hat uns 4 Std. gekostet. Anklam sollte man am Samstag meiden, denn viele Usedomtouristen fahren durch diesen Ort auf die Insel, wir hatten einen kilometerlangen Stau schon außerhalb von Anklam.

Zurück angekommen erwartete mich noch eine rührende Überraschung. Die "Jungs" haben mir einen 15 Jahre alten Whisky geschenkt, weil ich sie mal hierhin fahre und da abhole und meine Ausrüstung verleihe uns so weiter, also vermutlich für mein "Lebenswerk". Ich war wirklich gerührt, wie auf dem Bild links unschwer zu erkennen ist. Nochmals D A N K E  Jungs!!

2. Tag 19. Juli 2009 - Salem -10 km- Aalbude -10 km- Trittelwitz -8 km- Demin

Copyright Dirk Fechner Endlich geht es los. Nach ausgiebigem Frühstück (dauert Wiese immer zu lange) starten wir zunächst über den Kummerower See nach Aalbude. Die Zelte konnten trocken eingepackt werden, es ist stark bewölkt und mäßig windig wie immer aus West. Zunächst wählen wir die kürzeste Route, also mitten durch den See, die Wellen sind mäßig und drücken von schräg hinten, das Faltboot schöpft schon hier und da einmal. Als wir dann von allen Ufern so richtig weit entfernt sind, meldet zunächst Carmen Bedenken an, was wohl wäre, wenn es plötzlich gewittert, wir brauchen mindestens eine 3/4 Stunde, egal bis zu welchem Land, nur nach unten wäre es kürzer. Wie immer schlage ich ihre Bedenken in den Wind, den Glücklichen passiert auch nix. Kurz darauf folgt Wiese, der Johanna mit im Boot hat und ebenfalls Carmens Auffassung vertritt. Wer schon Berichte hier gelesen hat, weiß was jetzt passiert, ich werde überstimmt, auf geht es in Richtung Ufer, das mit dem ablandigen Wind natürlich. Jetzt macht es richtig Laune, die Wellen kommen direkt auf die Längsseite und das Prijon schaukelt gehörig. Carmen verlangt nach einer Kotztüte, habe ich nicht, also kreuzen, ... noch länger der Weg ...sch... Demokratie.

Copyright Dirk Fechner

Nun gleich mal die Besatzungen mit ihren Transportmitteln im Bild. Die Jungs im Falter, ohne Spritzdecke bei der kommenden Wetterlage eine Herausforderung. Copyright Dirk Fechner

Team 2 mit Wiese und Töchterchen Johanna, hier stimmt das Equipment, nur der 2. Paddelpartner ist für Wiese etwas schwach auf der Brust, so dass Wiese Copyright Dirk Fechner die Tour fast im Alleingang bewältigen muss. Dafür am Ende der Woche Arme wie mmm...egger hatte.

Und zu guter Letzt noch Carmen und ich schon auf gesunde Bräune aus, fehlt nur die Sonne.

Kurz vor dem Ausgang des Kummerower Sees gibt es eine sehr lange Reuse, die von uns Flachwasserpiloten überfahren werden kann. Vom Schilfgürtel am Ufer aus, zwischen der 3. und 4. Reusenstange liegt die Leine kurz unter der Wasseroberfläche, also Steuer hoch und drüber (ich weiß, macht man nicht...)

Copyright Dirk Fechner Copyright Dirk Fechner
Nach 1,5 Stunden erreichen wir Aalbude. Ein kleiner feiner Hafen mit Imbiss und Fähre über die Peene. Ein Fischbrötchen kostet 2,00 bis 3,00 EUR, ein Bier 1,20 EUR. Wer einen Liegeplatz in Anspruch nehmen will, zahlt günstige 4,00 EUR je Tag. Die Fähre sorgt allerdings für reichlich Betrieb, kreuzen doch hier viele Radfahrer die Peene, kein Copyright Dirk Fechner Wunder die nächste Passage ist die Brücke in Malchin und die ist doch sehr weit weg.

Copyright Dirk Fechner Frisch gestärkt geht es auf die nächsten 10 km nach Trittelwitz. Nach der Seeüberfahrt nun endlich Paddeln mit Ruhe und Naturerlebnissen. An den Uferseiten tauchen die ersten alten Torfstiche auf.

Die von Menschenhand geschaffenen künstlichen Seitenarme bieten eine hervorragende Rückzugsmöglichkeit für allerlei Tiere und Pflanzen. Über den Bäumen sieht man majestätisch Seeadler kreisen oder Kormorane auf den Bäumen sitzen.

Leider war der WWR in Trittelwitz für uns nur als Zwischenstop geplant, denn dieser ist wirklich gut ausgestattet. Copyright Dirk Fechner Copyright Dirk Fechner Vom Grillplatz bis zum sehr gepflegten Trocken WC (siehe kleines Foto) und einem Landgasthof, der ca. 300 m entfernt im Ort zu finden ist, gibt alles was das Herz begehrt. Bis auf das Trocken WC haben wir auch alles getestet.

Zum Gasthof biegt man im Ort an der ersten Kreuzung nach links und Copyright Dirk Fechner findet ihn 100m später auf der linken Seite. Bier kostet 2,50 EUR die gut ausgestattete Speiskarte erlaubt Bestellungen von 5,00 bis 12,00 EUR. Wir haben nur Getränke zu uns genommen und trotzdem eine Schale mit Knabberzeug gratis dazu bekommen. Zwischendurch fing es wieder an zu regnen, was unseren Aufenthalt doch etwas verlängert hat.



Auf zur letzten Tagesetappe nach Demin. Die ca. 8 km schaffen wir in einer Stunde und das ohne jede Strömung. Der Höhenunterschied von nur 3 m zwischen dem Kummerower See und Anklam läßt keine großartige Strömung erwarten, jedoch die günstigen Windverhältnisse ließen uns zügig vorankommen.

Das Landschaftsbild ändert sich jetzt. Die bisher vorherrschenden Schilfgürtel werden durch flache Ufer mit Weiden und Hügeln abgelöst. Es gibt zahlreiche Nebenseen mit riesigen Seerosenfeldern, einfach wunderbar. Zwischen den Weiden und Pferdekoppeln gesellen sich wunderschöne Häuser dazu, die Zivilisation hat uns wieder. Das Wasser der Peene ist hier stark gelbbraun gefärbt und lädt nicht gerade zum Baden ein. Wir begegnen wenigen Motorschiffen, die sich ohne Ausnahme sehr rücksichtvoll verhalten. Kein Vergleich zu Berliner Gewässern, wo jeder die mühsam zusammengesparten PS auch so richtig zeigen will.

Wir erreichen Demin und suchen einen linksabzweigenden Kanal, der als Sackgasse ausgewiesen sein sollte. Copyright Dirk Fechner Dieser ist leicht auszumachen, auf der linken Uferseite sind zahlreiche Copyright Dirk Fechner Wellblechbuden errichtet, wir fühlen uns ein bisschen an die Slums in Thailand erinnert.

Auf der linken Seite befindet sich der Segelhafen, wo auch wir unser Zelt aufschlagen wollen. Auch dieser WWR ist hervorragend ausgestattet, pro Zelt 4,00 EUR, Duschmarke 1,00 EUR reicht locker für 2 Personen. Es gibt einen Grillplatz, überdachte Sitzgruppen und gepflegte Sanitäranlagen, an alles ist gedacht. Nur Bademöglichkeiten sind so gut wie gar nicht vorhanden. Wir sind zwischen den geparkten Segelbooten ins Wasser gesprungen und an den Leitern wieder auf den Steg geklettert. Copyright Dirk Fechner

Pünktlich um 21.00 Uhr kreuzt ein Biber diesen toten Arm. Er wohnt offensichtlich auf der Halbinsel zwischen der Peene und unserer Sackgasse.

Copyright Dirk Fechner Wir besichtigen Demin und füllen die Vorräte auf. Die Kirche in der Stadt ist wirklich beeindruckend, das Essen in dem von uns ausgewählten Italiener weniger. So richtig viel hat die Stadt nicht zu bieten, vielleicht haben wir ja auch nicht lange genug gesucht. Für den Abendsport wollten wir gern einen Ball oder ein Frisby erwerben, was absolut unmöglich war. Also Ball als Gummimauke gemeint, keinen offiziellen WM 2032 - Ball von mmm..., die gab es natürlich. Rechts ein umgebauter Speicher, gleich dahinter dann ein Supermarkt. Wenn jemand dort einkaufen will, ist er vom WWR mit dem Boot viel schneller und komfortabler dort, als wir zu Fuß über die Zugbrücke.

3. Tag 20. Juli 2009 - Demin -14 km- Loitz -8 km- Alt Plestlin

Nach dem Aufstehen werden die Boote gepackt. Copyright Dirk FechnerDie rechtsstehende Aufnahme demonstriert die Wachsamkeit, die jeden Morgen an den Tag gelegt werden musste. Hier die Jungs beim Verstauen "MEINES" Budweisers unter den skeptischen Blicken von Wiese. Wer hier nicht aufpasst fährt eben nur mit Mineralwasser los.

Copyright Dirk Fechner Endlich im Wasser verlassen wir Demin durch die schöne Zugbrücke, vorbei an den alten Speichern. Unser erstes Ziel ist das 14 km entfernte Loitz.

Zwischendurch halten wir am Rastplatz "Fähre Pestin". Diese war von 1934 bis 1999 in Betrieb und steht nun an Land. Ich bin nicht ganz sicher, ob dies überhaupt ein WWR sein soll, zumindest überdachte Copyright Dirk Fechner Copyright Dirk Fechner Tische finden wir vor, ein WC jedoch nicht. Na egal, weiter geht es bei bestem Wind. Jeder nutzt die Naturgewalten auf seine Weise, die Jungs haben mit allem was an Bord zu finden war, versucht zu segeln. Die Jugend: Faul, jedoch nicht dumm!


Der starke Wind beschert uns eine kurze Fahrt für die 14 km und wir erreichen zeitig am Tage Loitz, die 2. älteste Stadt in Meckpom. Copyright Dirk Fechner Copyright Dirk Fechner Von Weitem kann man schon die bekannte Drehbrücke von Loitz erkennen. Das Foto rechts zeigt den Mechanismus nochmal im Detail.

Aber Loitz verfügt nicht nur über dieses Highlight, nein, der Hafen kann sich auch sehen lassen. Der alte Bahnhof ist zu einem schmucken Restaurant umgebaut worden. Wir haben ca. 3 Stunden Stadtbesichtigung und Einkauf eingeplant und ziehen los. Copyright Dirk Fechner

Um eine Einkaufsmöglichkeit zu finden muss man schon gut zu Fuß sein. Copyright Dirk Fechner Wie in vielen Städten üblich, werden die Supermärke oder Lebensmittelläden an den Stadtrand verbannt und im Zentrum gibt es dafür dann Schuhläden. Leider auch kein Sportgeschäft, wieder keine Mauke und wieder kein Frisby. Dafür einen sehr sangeslustigen Mann vor dem Supermarkt und das um die Mittagszeit tssss.

Gegen 16:00 Uhr brechen wir zum letzten Tagesabschnitt auf. Die 8 km bis zum WWR Alt Plestlin schaffen wir in einer guten Stunde, jedoch ohne uns dabei anstrengen zu müssen. Copyright Dirk Fechner Copyright Dirk Fechner Copyright Dirk Fechner Copyright Dirk Fechner
Hier mal ganz unzensiert und ungekürzt 4 Bilder innerhalb einer Stunde aufgenommen auf der Strecke von Loitz zum Wasserwanderrastplatz Alt Plestlin. Im Nachhinein bedeutet das nix anderes als, Jacke an, Jacke aus, Jacke an usw. Es hat auch immer mal wieder geregnet zwischendurch.

Copyright Dirk Fechner Auf dem WWR gelandet stellten wir 2 Dinge fest: 1. zu spät gekommen und 2. die Zeltwiesen sind abgesoffen. Das 1. erklärt sich leicht. Am Tag vor unserer Ankuft wurde ein großes Fest gefeiert und wir waren nicht dabei, MIST. Copyright Dirk Fechner

Und 2. hatte der Regen viel Gelände überschwemmt, so dass nur die kleine Wiese vor den WC-Räumen zum Zelten übrig blieb. Diese haben sich ungefähr 4.000 Paddler (Achtung! Hier gibt es abweichende Auffassungen, ich meine gefühlte 4.000, andere glauben es waren mehr) geteilt.

Dem schönen Rastplatz Copyright Dirk Fechner tut das keinen Abbruch. Vollausstattung inkl. Grill und nette Leute noch dazu. Etwa 500 m die Straße entlang kommt man zu einem alten Gutshof mit traumhafter Waldlandschaft. Einziger Wermutstropfen, es gab keinen! Also keinen Wermut und auch sonst nix, kein Wirtshaus, gar nichts.

Copyright Dirk Fechner Macht aber nix, wir hatten in Loitz Steaks und Würstchen gekauft und am Abend unseren transportablen Grill angeschmissen. Nur wer`s wissen will, die Teva`s mit den Füßen drin gehören Johannes.

Und sehet nur links das Bild, wie rührend Johannes mit Johanna Milch erwärmt, was für eine Fürsorge. Gut, zugegeben, später kam noch Kakaopulver und Havanna Club dazu und die über 18jährigen haben das Zeugs getrunken, jedoch das Bild... Die anwesenden Kleinkinder haben bis 21.00 Uhr getobt (nicht unsere), was uns dazu bewegte ab dieser Zeit höchste Ruhe walten zu lassen, um den so wichtigen Schlaf für eine gesunde Entwicklung nicht zu gefährden. Am nächsten Morgen gegen 6.00 Uhr waren sie ausgeschlafen, die Gegenleistung für unser Verhalten am Vorabend war = 0. So sind sie, die lieben Kleinen.



4. Tag 21. Juli 2009 -

Alt Plestlin - 11 km - Jarmen - 7 km - WWR KV Gützkow - 4 km WWR Biber-Burg

Zeitig geweckt verstauen wir unser Gepäck und wassern die Boote. Copyright Dirk Fechner Eigentlich hätten wir lange schlafen können, da wir nur 18 km weit zum WWR KV Gützkow fahren wollten, Copyright Dirk Fechner jedoch der freundliche Weckdienst... Im 11 km entfernten Jarmen ist eine längere Pause eingeplant, sollte es doch in diesem Ort unsere begehrten Sportgeräte geben.

Außerdem war das Grillfleisch ja alle und der Rum und mit Bier sah es zu mindest leicht bedrohlich aus. Die Bilder geben die Landschaft wieder die uns erneut begleitet, nicht dass der Eindruck erweckt werden soll, es wäre langweilig mit der Zeit, jedoch 4 Tage links und rechts den gleichen Anblick, naja, da sind wir von unserem Spreewald wohl etwas verwöhnt.

Copyright Dirk Fechner Wenige hundert Meter später entdecken wir am linken Ufer Zelte, wir schauen uns den "wilden WWR" näher an und stellen fest, wesentlich romatischer, jedoch weniger Komfort. Auf den nächsten 9 km sind fast keine Torfstiche oder Seitenarme mehr vorzufinden und die Ufer sehen immer noch gleich aus. Erst 2 km vor Jarmen wird es wieder etwas abwechslungsreicher.

An der langen Hafenmauer in Jarmen kann mit dem Paddelboot nicht angelegt werden, Copyright Dirk Fechner jedoch folgt nach den großen mit Blech verkleideten Speichern ein toter Arm mit Steg. Das linke Bild ist zwar bereits während der Abreise aus Jarmen fotografiert, zeigt aber wo die Anlegestelle sich befindet. Copyright Dirk Fechner Zwischen den Booten vor dem Speicher und dem links daneben befindlichen Schilfgürtel liegt der Steg.

Jarmen ist ein hübsches Städtchen mit vielen alten sanierten Häusern. Der Einkauf für den Abend verlangt wiederum eine etwas längere Wanderung. Und wie man bereits erahnen kann, gab es abermals kein Sportgeschäft, also wieder keine Mauke oder Frisby.

Wir setzen unsere Fahrt in Richtung Gützkow fort. Nach etwa 6,5 km biegt links ein schmaler Flusslauf ab, nach einem weiteren Kilometer sollte dann der Copyright Dirk Fechner KV Gützkow für die Übernachtung genutzt werden. Die Jungs lenkten den Falter ohne zu warten in den Kanal, wir haben mit einem Pärchen, welches genau am Abzweig Pause gemacht hat, ein wenig geschwatzt. Von den Beiden bekamen wir den Tip, nicht beim KV zu übernachten, sondern noch 2 km weiter zu fahren. Copyright Dirk Fechner Auf der linken Seite sollten selbst gebaute Steinmöbel auf einen schöneren Ratsplatz verweisen, die Biberburg. Ein in privater Initiative angelegter WWR. Also im Eiltempo in dem verkrauteten Arm den Jungs hinterher und gleich wieder zurück.

Wie auf dem rechten Bild zu erkennen, haben wir die Möbel bereits in Beschlag genommen. Copyright Dirk Fechner

Der Platz ist wirklich ein Traum, sehr klein, trotzdem mit Volleyballfeld, zahlreichen kleinen Nischen mit Bänken, Kerzen und Tischchen. Hier ist mit sehr viel handwerklichem Geschick und viel Liebe fürs Detail der für uns schönste WWR Copyright Dirk Fechner an der gesamten Peene angelegt worden.

Die Übernachtung kostet 3,00 EUR je Zelt, Carmen steht mit dem stolzen Besitzer vor dem "Biberkontor", hier gibt es Bier für 1,00 EUR und sonstige Kleinigkeiten. Und nun ratet mal, warum der Platz Biberburg heisst?? Rischtisch!!! Und wieder genau um 21.00 Uhr kreuzt vom gegenüberliegenden Ufer ein Biber auf unsere Seite. Als er dann abtauchte, war er in voller Länge zu bewundern. Großartig.



5. Tag 22. Juli 2009 - Ruhetag

Copyright Dirk Fechner Da wir schneller waren als geplant und es hier auch so schön war, legten wir gleich noch einen Ruhetag ein. Entspannen, angeln, baden, Volleyball spielen und die 5 km nach Gützkow zu Fuß standen auf dem Programm. Und es ist unfassbar. In Gützkow gab es einen Laden, der von Bekleidung, über Modellmaschinengewehre, zu Gummimauken auch noch Frisbyscheiben hatte. Copyright Dirk Fechner Hätte ich nicht vermutet. Ein Pleite gab es doch, nein 2 eigentlich. Am Ortseingang verweist ein Schild auf eine gastronomische Einrichtung mit dem Zusatz "GEÖFFNET" darunter. Copyright Dirk Fechner Na fix mal den Kilometer dahin gelaufen, war natürlich zu und wieder zurück. In Gützkow gab es ein, nun ja, von außen etwas runtergekommenes Lokal, das einzige was offen hatte. Die Speisekarte preiste für 8,50 EUR Rouladen aus. Weiter haben wir gar nicht geschaut. Noch ein Bierchen für jeden und die Kellnerin fragte, ob wir statt Rotkraut nicht frische Pfifferlinge haben wollen. Wollten wir, na klar und so wurde aus den günstigen 8,50 EUR gleich mal 13,50 EUR, ein doch beachtlicher Aufpreis und ein Bier war mit 3,90 EUR auch nicht unbedingt dem Erscheinungsbild des Restaurants und seines Personals angepasst. Nicht ärgern, wir haben Urlaub!



6. Tag 23. Juli 2009 - Biberburg - 9 km - WWR Stolpe - 8 km - Anklam

Auf zur letzten Etappe nach Anklam. Für die wenigen Kilometer konnten wir uns Zeit lassen, so auch beim Frühstück. An dieser Stelle sei der "Sonderservice" der Biberburg noch einmal hervorgehoben. Am Abend zuvor fragte uns der Chef, ob wir zum Frühstück Brötchen UND frische Eier haben wollen. Na klar wollten wir, nur stand nur ein großer Topf zur Verfügung, der für Tee und Kaffee benötigt wurde. Kein Problem sagte der Mann, bringe ich euch die Eier eben gekocht ans Zelt. Dann durften wir noch festlegen, ob 5; 6 oder 7 Minuten-Eier und so kamen sie dann auch pünktlich mit den Brötchen direkt auf den Tisch. Danke nochmal!!

Nun geht`s aber los durch die schon bekannte Landschaft. Unser erstes Ziel ist der 9 km entfernte Wasserwanderrastplatz Stolpe. An dieser Stelle soll noch ein weiteres "Dauerereignis" Erwähnung finden, welches als direkte Folge der Ufervegetation auftritt und beachtet werden sollte.

Copyright Dirk Fechner Dazu muss ich ein wenig ausholen. Wenn ich in die Alpen fahre "reiße" ich die Strecke am Stück durch, auch wenn ich zuvor 1,4 Liter Kaffee getrunken habe. Wenn Carmen dabei ist, halten wir bereits nach 70 km das erste mal an, auch wenn sie keinen Kaffee zum Frühstück hatte. Was will ich damit zum Ausdruck bringen? Rischtisch. Das Anlanden zwischendruch, um den ureigensten menschlichen Bedürfnissen nachzugehen, Copyright Dirk Fechner stellt sich äußerst schwierig dar. So auch auf dem 9 km langen Abschnitt nach Stolpe. Tapfer hielt Carmen die 2 Stunden durch und war sehr erleichtert, als der kleine Hafen in Stolpe auszumachen war. Das Boot war noch nicht einmal befestigt, da stürmte sie auch schon in Richtung WC-Gebäude los. Doch die Türen waren verschlossen. Copyright Dirk Fechner Zum Glück bog die Hafenmeisterin (oder wer auch immer) gerade um die Ecke. Nach ihrer Schließgewalt befragt konnte sie diese Frage noch bejahen, nach ihrer Schließbereitschaft befragt dann doch nicht mehr.

Sie hatte gerade die Toiletten gewischt und bis alles trocken ist, bleibt es zu. Willkommen in Stolpe! Aber nicht weit entfernt befindet sich ein Restaurant, welches Carmen bestimmt Einlaß gewähren würde, gab es eine zusätzliche Auskunft.

Mehr Zeit hatte die Dame nicht, denn auch unser 3. Boot kam gerade im Hafen an. Die Boote müssen aus dem Wasser, sagte sie zu uns. Auch ein Hinweis, dass wir nur auf ein Bierchen für eine halbe Stunde anhalten wollten und sich im Hafen nur 4!! Boote befinden, beeindruckte sie wenig. Copyright Dirk Fechner Erst als Wiese sie bat, das etwa 80 kg schwere Boot zusammen mit ihm aus dem Wasser zu holen, weil doch seine kleine Tochter zu schwach war, hatte sie ein Einsehen. Die Boote wurden hinter den Steg gequetscht und wir durften an Land.

Copyright Dirk Fechner Der Rastplatz macht einen sehr gepflegten Einruck, fast ein bisschen zu nobel. Wir steuern das sehr schöne Restaurant an und freuen uns wieder über Bier vom Fass ganz dicht an der 4,00 EUR Grenze. Das Essen ist vorzüglich und in jedem Fall sein Geld wert.

Jonathan läßt sich das Bier schmecken und Carmen, jetzt erleichtert, schmökert in der Speisekarte. Die versprochenen 30 min. haben wir leicht überzogen, konnten jedoch ohne weitere Kommentare unsere Fahrt fortsetzen. Copyright Dirk Fechner

Unterwegs gibt es noch einmal eindeutige Spuren der ansässigen Nager. Sonst sind auf der Strecke eher selten so stark "angebissene" Bäume zu sehen.

Copyright Dirk Fechner Die letzten 8 km des Paddelurlaubes 2009 standen nun an. Auf dem letzten Stück gibt es nur noch einen alten Torfstich, die Peene wird immer breiter und von weitem sind bereits die ersten Gebäude von Anklam sichtbar.

Copyright Dirk Fechner Auch der WWR in Anklam erhält das Prädikat "besonders empfehlenswert". Alles was benötigt wird ist vorhanden, sogar die Boote können in einem trockenen und abgeschlossenen Raum untergestellt werden. Wiese und Carmen machten sich sofort auf den Weg nach Salem zurück, um zu sehen, ob mein Auto noch dort steht. Das tat es dann auch und nach 4 Stunden waren sie wieder zurück. Wir haben inzwischen die Zelte aufgebaut und endlich ein wenig Ball und Frisby gespielt. Copyright Dirk Fechner

Abends haben wir uns die sehenswerte Hansestadt angesehen und in einem tollen Restaurant zu Abend gegessen. Dieses befindet sich in der Nähe des Denkmals zur Erinnerung an Otto Lilienthal und bietet wirklich ein ausgezeichnetes Essen an.

Am nächsten Morgen hieß es dann Sachen packen. Der Inhalt des Zeltes der "Jungs" konnte nur durch die Bereitstellung zusätzlicher Behältnisse verstaut werden, dabei hatte doch keiner etwas gekauft? Komisch.

D A S   F A Z I T


Die Peene ist mit Sicherheit eine Paddeltour wert. Ich würde dies jedoch auf ein verlängertes Wochende begrenzen oder mit einem "seetüchtigen" Gefährt noch weiter in Richtung Ostsee fahren. Wir sind vermutlich durch den vor der Haustür befindlichen Spreewald etwas verwöhnt, dennoch bleibt festzuhalten: das die Uferzonen nahezu gleich bleiben, die Fahrt auf dem breiten und gemütlichen Fluss eher einer Seewanderung gleicht und man sehr wetterabhängig ist. Die Fahrtrichtung sollte auf jedem Fall vom Wind abhänig gemacht werden, auch wenn meistens Westwind vorherrscht, kann es ja auch mal anders sein und dann wird es eine Quälerei. Wer sonst noch etwas wissen will, kann mir gerne eine Mail senden.