Kleiner Zschand, Köhler, Südweg IV (VIIb)

Der letzte Klettertag rückte heran. Und so traten wir in Bestbesetzung mit Dirk und Johanna Wiesner, Christina vom "Weinberg", Johannes der Sohn und ich als Fechi an, um die Pechofensteine zu erobern. Copyright Dirk Fechner Ganz neu war die Gegend für uns nicht und von daher freuten wir uns schon auf den Zustieg, der es wirklich in sich hat. Copyright Dirk Fechner

Links ein Bild vom Zustieg. Am Ende der Leiter folgt ein schmales Plateau mit Absturzgefahr, also Kinder nicht allein da hoch lassen. Schweißtriefend kamen wir also an und nutzten die notwendige Ruhepause, um uns ein wenig umzusehen.

Leichte Wege sind dort oben Kamine, das liegt uns ja nicht so, alles andere ist schon etwas schwerer. Das Gestein ist fest, schwarz und sonnenbeschienen und somit etwas für kalte Tage, nur windig sollte es nicht sein. Copyright Dirk Fechner

Bei meinem letzten Besuch habe ich bereits den Südweg VI(VIIb) als durchaus machbar empfunden, sofern ich einen guten Tag habe. Copyright Dirk Fechner

Bis zum Ring ist es nicht so schwer, Köpergröße ist nicht hinderlich. Griffe sind nicht zu üppig, also auch auf Untergriffe achten und ordentlich stehen.

Den Ring geklinkt stehe ich noch lachend an der Wand, Copyright Dirk Fechner jetzt kommt der VIIb-Zug. Es sind nur kleine Mulden zum Greifen und dann an der senkrechten Wand auf kleinen Beulen auf Reibung antreten.

Das braucht Mut, den ich nicht aufbringen konnte und darüber habe ich mich geärgert wie blöd. Na gut, was nun? Copyright Dirk Fechner

Bauen ist klar, jedoch wer. Johannes hat es klettertechnisch drauf die nachfolgende VIer Reibung zu meistern... ich bin für ihn zu schwer... also mit etwas schlechtem Gewissen das Kind hochgeschoben, was auf den 5 umliegenden Bilder gut dokumentiert ist. Copyright Dirk Fechner

Auf dem letzten Bild sieht man Johannes entschwinden. Dann stand er prima auf dem liegenden Stück und musste nach links queren. Das ist Reibung im VI. Grad und war eine nervliche Belastungsprobe für meinen armen, kleinen, schutzlosen Sohn. Copyright Dirk Fechner Nach der Querung wird es einfach und eigentlich liegt dort eine brüchige Sanduhr, die aber zum Nachholen reichen sollte. Doch komplett unter Adrenalin ist er gleich bis zum Gipfel durchgestürmt. Das Ergebnis war, kein Sichtkontakt, keine Verständigung und keine Ahung was er da oben gerade macht. Copyright Dirk Fechner

Einer musste um den Felsen rum und dann erfolgt in "Kette" die Verständigung durch rufen. Copyright Dirk Fechner

Zum Glück waren wir allein an den Pechofensteinen. Wie auf dem Bild rechts zu sehen, habe ich die schwere Stelle mit anschließender Querung gekniffen und bin bereits auf der Wand nach links, um einen langen Pendler zu vermeiden.

Danach folgen zuerst Johanna (linkes Bild), die am straffen Seil sehr schön geklettert ist und gleich danach Christina, die sich auf dem rechten Bild noch auf dem Weg zum Ring befindet. Um Pendelbewegungen zu vermeiden, hat Wiese das Seil von unten straff gehalten, was sehr gut funktionierte. Nur er musste als letzter ran und da war dann keiner mehr zum Gegenhalten. Aber auch diese Übung hat er souverän gelöst.

Da saßen wir dann alle in einer gemütlichen Mulde und haben überlegt, wie Johannes auf den Gipfel gekommen ist. Copyright Dirk Fechner

Auf dem linken Bild ist ein leichter Übertritt zu sehen, den wir gewählt haben. Der Weg ist nach der VIer Reibung nur noch II bis III. Es gibt aber noch eine andere Variante und die hat Johannes im Vorstieg genutzt.

Dazu bitte noch einmal das linke Bild betrachten. Christina lehnt mit dem Rücken an der Wand, welche Johannes für seinen Aufstieg genutzt hat, vielleicht ist das sogar der Originalweg, keine Ahnung. Copyright Dirk Fechner

Das war mal wieder ein Abenteuer nach meinem Geschmack. Und wenn man sich die Gesichter auf dem Gipfel betrachtet... strahlen alle irgendwie. Es war ja auch kein leichter Weg. Copyright Dirk Fechner

Und weil Wiese die ganze Zeit schön fotografiert hat, das komplette Bodenmanagement übernahm und einen großen Anteil daran hat, dass alle ohne große Schrammen auf dem Gipfel gelandet sind, bekommt er hier ein Extrabild. Und wie man sieht, strahlt er wie die Anderen auch. Copyright Dirk Fechner

Aber unser Held des Tages tront auf dem Gipfel und genauso, wie seine Haare durcheinander sind, waren seine Nerven es auch. Wir waren schon längst alle abgeseilt, da sagte Johannes zu mir: "Mensch, ich habe immer noch 200 Puls". Wer klettern geht, braucht keine Drogen...

Für mich ist diese Kapitel damit noch nicht zu Ende. Ich muss wieder dahin. Oder ich suche mir ein anderes Erfolgserlebnis. Ach ja, genau, da war doch noch die Logik an der Pechofenscheibe. Den IVer Weg bin ich schon vorgestiegen und stand kurz vor dem Ring. Das müsste doch gehen... Also los...

Kleiner Zschand, Pechofenscheibe, Logik VIIa